Wer
in der Anfangszeit, als es noch kein industriell gefertigtes Großserienmodell
gab, das nötige Kleingeld besaß, konnte sich bei den Firmen Schnabel und Gebert ein entsprechendes
Handarbeitsmodell anfertigen lassen. Schnabel fertigte die Lok ab 1949 für alle
vorkommenden Schienen- und Stromsysteme in einfacher oder reich dekorierter
Ausführung, mit Einfachsteuerung und mit kompletter Allan-Steuerung. Für den
Wechselstrombetrieb gab es allerdings aus Platzgründen nur einen
Fahrtrichtungswechsel mittels Handschaltung.
1956
schuf Fleischmann in Nürnberg die erste
Großserien-Tenderlok dieser Baureihe unter Verwendung eines vorhandenen
Fahrwerks der Baureihe 80 und hatte damit einen Riesenerfolg. Dass die Lok zu
voluminös ausgefallen war und eine Heusinger-Steuerung besaß, störte damals nur
wenige. Als Sonderausführung wurde dieses Modell für den US-Markt mit einer
speziellen Kupplung und kurzen Schraubenpuffern produziert.
In
den 1960er Jahren - vermutlich ab 1965 - gab es ein Modell das aus der
Werkstatt von Hanns Heinen in Solingen. Weitere Details
sind noch nicht ermittelt und folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
1968
machte Willi Ade "Nägel mit Köpfen" und entwickelte für die
H0-Systeme der Firma Trix (Express & International) ein für
damalige Verhältnisse überraschend maßstäbliches Modell der Baureihe 89.70-75.
Angetrieben wurde das Modell von einem Minitrix-Motor.
Als
sich Ade 1969 mit der Firma Röwa
selbständig machte, gehörte die Lok zum Grundsortiment dieses Herstellers, wo
sie noch durch eine Länderbahn-Variante und eine Version des
"EUROVAPOR" ergänzt wurde. Auch eine T3 mit dreiachsigem
Schlepptender, wie sie bei der DR im Einsatz war, ergänzte die Röwa-Modellpalette.
Nach
dem Röwa-Konkurs landeten die Formen bei Merker+Fischer. Noch bis zum Konkurs 1981 hatte
Merker+Fischer zwölf Varianten der T3 als Bausatz oder Fertigmodell, mit oder
ohne Schlepptender, als Staatsbahn- SWEG- oder Eurovapor-Variante im Angebot.
Das Spitzenmodell "T3 mit Schlepptender - super" kostete bereits 1976
als Fertigmodell die für diese Zeit stolze Summe von 299,00 DM.
Der
Merker+Fischer Nachfolger Rai-Mo
bot die Lokmodelle - jeweils als BR 89.70 & 89.60 - noch einige Zeit als
Bausätze in vielen Staats- und Länderbahnvarianten an.
Nach
dem Rai-Mo Ausverkauf im Jahr 1985 gingen die Formen an den Spielwarenhändler
Ernst-Rudolf Klein aus Weinheim, so dass die Lok ab Oktober 1987 wieder - unter
dem alten Namen Röwa - über einen Braunschweiger Elektronik-Versender im Handel
zu finden war.
Einen
Bausatz der BR 89.60 fand der Sammler im Bühler Bahnen Programm. Die Lok war
motorisiert und in Kunststoff-Weißmetall-Mischbauweise ausgelegt.
Die
Firma Framos-Train hatte ebenfalls einen, allerdings unmotorisierten Rai-Mo
Bausatz im Programm.
Auch
Fleischmann blieb nicht untätig und ersetzte 1983
das betagte Modell von 1956 durch eine Neukonstruktion im Maßstab 1:87,
bestückt mit einem N-Motor. Neben einer Bundesbahn und einer Reichsbahn-Variante (jeweils
auch für das Dreileiter Wechselstromsystem von Märklin) gab es als Einmalserie
eine K.P.E.V. T3 sowie zum württembergischen Eisenbahn Jubiläum 1995 eine
entsprechende Variante (auch in 3L~). Ferner 1994 eine DB-Version in der
sogenannten Vertreter-Serie. Ein weiteres Sondermodell für Berliner
Händler zog 1987 zum 750jährigen Stadtjubiläum eine H0-Abteilwagen-Garnitur als
Sonderzug
zum Bahnhof Wannsee.
Aktuelles Katalogmodell ist eine jetzt mit Kurzkupplungs-Kinematik versehene
DB-Variante (auch in 3L~). Obendrein haben die Nürnberger die DR-Lok mit
dreiachsigem Schlepptender in einer 2009 überarbeiteten Version im Sortiment.
Die noch fehlende T3 in der Ausführung der Deutschen Reichsbahn der DDR kam 2001 ins Programm. Für das
FMZ-System ist die 89
7493 in der DRG Version
verfügbar. Zum Jubiläum 50 Jahre H0 bietet Fleischmann im Jahr 2002 eine
"Jubiläums-Start-Set" mit der DB Variante der 89 7462 an. Der 120.
Geburtstag der Firma Fleischmann wird 2007 mit einem von der K.P.E.V. Lok Hannover 1851 gezogenen Sonderzug gefeiert. Leider
liefert Fleischmann die Neuheit des Jahres 2008 mit der gleichen Loknummer aus
wie bereits in den 1980er Jahren. Die 89 7462 ist somit in der zweiten Generation
erhältlich. Das 2008 für den belgischen Markt gefertigte Modell der NMBS 59.001 überraschte den Autoren doch sehr. Von
belgischen T3 war bisher nichts bekannt. Eurotrain kündigte im Oktober 2009
eine Epoche 2 Garnitur mit der 89 7476 und vier Donnerbüchsen aus dem Hause
Fleischmann an. Ferner wurde die Schlepptender-Variante mit neuer
Betriebsnummer 89
6222 kurzzeitig
angeboten. Zum Ende des Jahres 2009 wurde dann die erste T3 als Werkbahnlok
angekündigt. Die Werklok
Nr. 2, Zollern lief im
Vorbild auf der Zeche Zollern II/IV in Dortmund. Gleich dreimal „bella Italia" gibt es seit Januar 2010! Je ein Modell
der Staatsbahn FS, der Societa Veneta und der Hafenbahn Porto di Savona warten
auf Käufer. Wenig Fantasie hatte Fleischmann, wie schon 2008, beim 2015er
Modell in Epoche III, die bereits vorhandene 89 7462 soll nun mit DB Keks in
den Handel kommen.
Das
Fleischmann-Modell von 1983 führt offensichtlich dazu, dass Liliput entgegen der Ankündigung im
seinerzeitigen Neuheitenblatt auf die T3 verzichtete.
Der
OHE-Shop bot 2004 ein gelungenes Modell der OHE 89 124 als Kleinserienmodell auf
Fleischmann-Basis an. Leider wurde diese Serie bisher nicht fortgeführt.
Im
Februar 2005 überraschten Märklin
und Trix mit der Ankündigung einer T3 in Epoche
3. Die zunächst als 89 7314 der Deutschen Bundesbahn angebotenen Maschinen
sollten den über 20 Jahre alten Fleischmann Dreikupplern technisch und optisch
überlegen sein. Warum Trix/Märklin die bereits von der Röwa-T3 belegte Nummer
für ihren Erstling benutzen ist ungewöhnlich, lässt aber auf zahlreiche
Varianten hoffen. Als erste Variante bieten Trix & Märklin seit Herbst 2006
für die MHI ein Modell der K.P.E.V.
an. Die italienische Museums
Lok Nr. 3 des Museo
Ferroviario Piemontese ist seit 2007 die erste ausländische T3 die als Modell
von Trix in Großserie gefertigt wird. Märklin zog 2008 mit diesem Modell nach.
Fast folgerichtig war es dann 2008 die Epoche 2 Version der DRG die zunächst Trix auf den Markt
brachte. 2009 folgte dann von Märklin eine sehr schöne Zugpackung in Epoche 3 mit der neuen
Betriebsnummer 89 7271. Die zunächst angekündigte Gleichstromvariante von Trix
wurde leider im Herbst zurückgezogen. Eine weitere Variante für die Epoche III
kam im Jahr 2014 auf den Markt, die 89 7339
repräsentiert bei Trix und Märklin die frühe Deutsche Bundesbahn. Im Dezember
2015 erfreute dann die Mainz 6306 der Preußischen
Staatsbahn die Sammler beider Systeme. Im Spätsommer dann eine T3 im
Fotoanstrich – Märklin bietet die K.P.E.V. Halle 6127 als Digitalmodell in
grau. Im ersten Quartal 2019 lieferte Trix eine mecklenburgische T3 als
Sonderpackung „800 Jahre Rostock“. In den Handel kamen die 89
8061 mit drei Epoche gerechten Güterwagen. Für 2021 steht dann wieder ein
echter Preuße auf der Neuheitenliste. Mit den Katalognummern 22914 (Trix) und
37148 (Märklin) wird zukünftig die „Halle 6135“ über die Anlagen zuckeln.
Im
Post-Museums-Shop wurde 2007 in einer limitierten Auflage die S.E.G. 343 angeboten. Allerdings dürften echte
Sammler und Modellbahner sehr schnell erkennen, dass mehr nötig ist als der
Austausch der Loknummer um aus einer DB eine S.E.G. Lok zu machen!
Zum
Abschluss noch einige edle Produkte aus Kleinserienwerkstätten. Da ist zum einen - neben den
Fertigmodellen - der Gehäuse-Bausatz der Firma Westmodell, mit dem man, basierend auf einem
Fleischmann-Fahrwerk die T3 in der Ursprungsversion aufbauen kann.
Auch
die Firma Reitz bedient sich eines Fleischmann Modells
für ihre Umbausätze. Erstes Modell war im Jahr 1984 eine Länderbahnvariante.
Zurzeit noch aktuell im Programm finden sich die DB und DRG Variante. Auch
Beschriftungssätze für die Epochen 1 und 2 werden vorgehalten.
Seit
Ende des Jahres 1998 hat der Kleinserienhersteller Weinert aus Weyhe die T3 als super
detailliertes Fertigmodell in mehreren Varianten ( K.P.E.V., DRG, DB ) im
Programm.
Nachdem
bekannt wurde, dass Fleischmann ab 2019 keine Neuheiten in der Baugröße H0 mehr
vorstellt war eigentlich klar, dass Roco in die Bresche springt. Erste Neuheit
2019 ist eine Zugpackung in den Farben der preußischen Staatsbahn mit der Cöln 6144 für 2L= und 3L~.
Auf
Basis der bekannten Trix-T3 (Katalognummer 401003) fertigt der italienische
Hersteller Aelle-Modelli ein gesupertes Modell der italienischen Staatsbahn
F.S., ebenfalls mit der Betriebsnummer 999.005.
Roco
kündigt für das 4. Quartal 2023 eine Neuauflage der Fleischmann T3 der DR der
DDR an. Ob es bei der in der Abbildung des Prospektes verwendeten
Ordnungsnummer 89 7493 war zunächst unklar. Mit einiger Verzögerung wurde es
dann im April 2024 die 89 7469.
Märklin
stellte im September 2023 eine mit einer Fantasie-Lackierung und Beschriftung
versehene T3 der „Weihnachtsbahn“ als Weihnachtslok 2023
vor.
Noch
vor der Auslieferung der 2023er Neuheit kündigt Roco für das 2. Quartal 2024
eine Lok der preußischen Staatsbahn an. Basis der Breslau
6178 ist auch hier das bekannte Fleischmann-Model. Ebenso erfährt die Serie
999 der italienischen Staatsbahn FS auf Basis des 2010er Fleischmann-Modells
mit 999.003 eine Neuauflage.
Auch
für das Jahr 2025 wurde Roco bereits im Herbst des Vorjahres aktiv. Angekündigt
wurde für das erste Quartal die 89 7296 der Deutschen Bundesbahn (DB). Ferner
wurde den Vorjahresmodellen neue Betriebsnummern spendiert. Aus Breslau 6178
wurde Cassel 6179 und aus 89 7469 die frühere
Privatbahnlok 89 6221.
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