Die Hafenbahn in Uelzen
Uelzen
erhielt mit der Eröffnung des Elbe-Seiten-Kanals neben einem Sportboothafen (ESK-km
65,91) und einem Betriebshafen (ESK-km 66,42) am 15. Juni 1976 einen
Industrie-Hafen (ESK-km 70,74 - 71,27) auf der Westseite des Kanals mit einer
von der Bahnlinie Uelzen-Dannenberg West abzweigenden Hafenbahn. Betreiber
des Hafens und der Hafenbahn war zunächst die Uelzener Hafenbetriebs- und
Umschlagsgesellschaft mbH (UHU), seit März 2020 die Port Logistics Uelzen
GmbH. Gesellschafter
sind aktuell die Stadt und der Landkreis Uelzen mit 24 Prozent und die
Rhenus-Gruppe mit 76 Prozent Geschäftsanteilen. Bis Dezember 2017 hielten
deren Anteile die Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE). Die
Anschlussbahn des Hafens Uelzen beginnt auf der Höhe des neuen
Bahnbetriebswerkes der OHE am „Dannenberger Bahnbogen“ und verläuft circa 1,3
Kilometer auf den Gleisen der ehemaligen Bahnstrecke Uelzen- Dannenberg. Die
Strecke in Richtung Dannenberg ist seit 1996 stillgelegt. Bei
Streckenkilometer 3,1 zweigt das Gleis in das Hafenindustriegebiet ab.
Weitere Details zum Verlauf der Hafenbahn finden sich unter "Lageplan
mit Fotos" auf dieser Homepage. Während
in den ersten Jahren die Deutsche Bundesbahn (ab 1994 Deutsche Bahn AG) die
Zustellung der Wagen besorgte, übernahmen im Januar 1999 die OHE diese
Aufgabe. Mit Ablauf des Jahres 2013 endete der Betriebsvertrag zwischen DB
Schenker und den OHE. Die Bedienung des Hafens erfolgte daher zunächst in
wesentlichen Teilen wieder durch Staatsbahn-Lokomotiven aus Seelze. Lediglich
die Holz- und Kali-Ganzzüge sowie seit 2017 auch Baustofftransporte und dem Herbst
2020 Rüben- und Kohletransporte für die Zuckerfabrik Uelzen werden von
verschiedenen privaten Anbietern an- und abgefahren. Ebenso seit 2022
Kalksteine für die Zuckerproduktion, Der
Einzelwagenverkehr endete hingeben zum 13. Dezember 2020 wegen zu geringer
Auslastung. Weitere einschneidende Veränderungen waren ursprünglich bis zum
Jahr 2020 angekündigt. Zu diesem Termin sollte die Hafenerweiterung auf der
östlichen Kanalseite abgeschlossen sein. Die
Eisenbahnbrücke über den Kanal würde dann wieder regelmäßig befahren und die
dort angesiedelten Betriebe bei Bedarf an die Hafenbahn angeschlossen. Leider
verzögern sich diese Baumaßnahmen wegen bisher ungeklärter Grundstücksfragen
wohl über das Jahr 2023 hinaus. Lediglich
die Brücke über den Elbe-Seiten-Kanal wurde im Jahr 2022 für den Verkehr frei
gegeben, die festgelegte Weiche 242 ist wieder in Betrieb. Bei Bedarf könnten
Güterwagen kurzzeitig auf dem früheren Streckengleis nach Molzen abgestellt
werden, was aber bis dato noch nicht der Fall war. |